Den Sprung in die Tiefe ins kalte Wasser wagen!

Change oder Transformation?

Mit OBEN verbinden wir naturgemäss ERFOLG. Was ist mit UNTEN ?

Zugegeben, schon die Vorstellung des Eintauchens in das kalte Wasser und unter die Oberfläche ist herausfordernd und kann abschreckend wirken. Dann doch lieber oben an der Sonne bleiben und die Schönheit der Umgebung geniessen. Was weiss ich schon, was mich tief da unten erwartet. Dabei müsste ich ein Risiko eingehen, die Ausrüstung wechseln, die Sichtweise ändern, die neuen Eindrücke aushalten und auf mich wirken lassen und – last but not least – meine Handlungsoptionen erweitern.

Bekanntes und Sichtbares aufpolieren kann durchaus Sinn machen.

Nicht jede unternehmerische Situation erfordert ein radikales Umdenken und ein tiefes Eintauchen in das System. Vielfach reicht es schon, Bestehendes noch besser zu nutzen, vorhandene Stärken und Potenziale sichtbar zu machen und in Resultate umzuwandeln und dafür Feinkorrekturen vorzunehmen. Je nach Umfang solcher Vorhaben spielt sich das dann im gewohnten Alltag ab oder man setzt für ein bestimmtes  Thema einen einfachen Change-Prozess auf. Aber ein Eintauchen ins kalte tiefe Wasser kann dann erforderlich sein, wenn die Widerstände wachsen, wenn die Implementierung nicht gelingt oder wenn ich auf einer solchen Change-Reise feststelle, dass die Lösungen doch nicht im OBEN, sondern im UNTEN liegen.

Der Fokus auf Unsichtbares in der Tiefe packt die Themen an der Wurzel.

Weltweite Untersuchungen und Erfahrungen zeigen, dass Themen wie Purpose, Werte, Kultur und veränderte Hierarchiemodelle weitaus grösseren Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens haben als Strategien. Wie hat schon Peter Drucker vor langer Zeit gesagt „Culture eats strategy for breakfast“. Die Auseinandersetzung mit Kultur-Themen bedingt ein Eintauchen in oft unbekannte Gewässer. Dort befinden sich die über Jahre hinweg gewachsenen Verhaltensmuster, dort befinden sich die unsichtbaren Normen, Regeln und Rituale, die das Verhalten der Mitarbeiter stark mitbestimmen und dort werden die für Erfolg oder Misserfolg wichtigen Grundeinstellungen greifbar.

Die intellektuelle Verhinderungsfalle.

Wir alle kennen das. Da werden in Workshops mit Führungskräften und Mitarbeitern Purpose-Inhalte, Werte und neue Kulturelemente erarbeitet. Stolz werden dann die Ergeb-nisse auf Hochglanzpapier präsentiert. Intellektuell haben alle verstanden, um was es geht und das lässt den Trugschluss zu, dass jetzt alles erledigt ist. Gedopt wird das oft noch mit einem grossen Erledigungs-Haken hinter dem Projekt. Endlich - wir haben es geschafft – vermeintlich.

Die Antwort auf das WAS ist einfach, die Antwort auf das WIE ist anspruchsvoll.

Vision, Mission und Strategie sind das WAS. Purpose, Werte und Kultur sind das WIE. Wie machen wir das, wie entscheiden wir, wie gehen wir miteinander um, wie reagieren wir bei Fehlern, wie betreiben wir Innovationen, wie entwickeln wir uns, wie nehmen wir Verant-wortung im Innen und im Aussen wahr. Damit das funktioniert und erfolgswirksam wird, braucht es tiefgreifende Entwicklung von Organisation und Mensch. Change mit Tiefgang, Transformation also.

Fazit

Kaum ein Unternehmen oder eine Organisation, die nicht direkt oder indirekt von den viel-fältigen gesellschaftlichen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Veränderungen und Herausforderungen betroffen ist Da reicht als Antwort vielfach kein noch so raffiniertes Aufpolieren der Oberfläche aus. Mut zum Tauchen heisst heute die Devise – das schaffen wir nicht trockenen Fusses. Transformation als Zugang und Mittel, um fundamentale und nachhaltige Veränderung zu erreichen.


Feedback, Anregungen, Ergänzungen, eigene Erfahrungen, Fragen 

Wir freuen uns, wenn Ihnen diese Geschichte gefallen hat und sie für Ihre Veränderungs-Prozesse Bestätigung oder neue Erkenntnisse gewonnen haben. Wir freuen uns auch, wenn Sie diese Geschichte in ihrem beruflichen Umfeld weiter verwenden und ganz besonders freuen wir uns, wenn Sie dabei auf die Quelle hinweisen. So kann ein vernetzter Dialog mit Change- und Transformation-Spezialisten entstehen.

Robert Müller

rm@compagon.com