Ein Heimathafen für Mitarbeiter - oder, was Menschen wirklich wollen

Heimat ist nicht nur ein Ort – Heimat ist auch ein Gefühl

Gehen wir doch gedanklich mal zur See. Nach vielen Tagen oder gar Wochen auf dem Schiff, kommen wir in unseren Heimathafen zurück. Dieses Gefühl ist sicherlich zwiegespalten: zum einen wirken da die tollen Eindrücke der Reise, zum anderen aber das vertraute warme Gefühl wieder zu Hause zu sein. Heimat – ein Begriff der also nicht nur einen Ort sondern vor allem ein Gefühl beinhaltet. Aber wie genau fühlt sich Heimat eigentlich an? Uns kommen da Gedanken wie: vertraute Umgebung, sich fallen lassen können,  so sein dürfen wie man ist, ich-sein, wohlfühlen, Kraftquelle und noch sicherlich vieles mehr. Heimat ist ein Ort, an dem wir gerne sind und ein Gefühl der Ruhe und Freude. 

Kann auch der Arbeitsplatz ein Heimathafen sein ?

Was würde nun geschehen, wenn wir diese Gedanken und Gefühle auf unser Arbeitsumfeld übersetzen, wenn wir unseren Mitarbeitern einen Heimathafen schaffen? Wie schlägt sich dies auf die Zufriedenheit und Weiterentwicklung unserer Belegschaft nieder? Wir könnten so viel mehr Kraft, Innovation und Leistung in unseren Unternehmen entfalten! Manchmal entsteht ein Heimathafen ganz ohne bewusstes Handeln. Es geht darum, allen Beteiligten im Unternehmen ein gutes Gefühl zu geben, welches gleichzeitig einen stabilen sicheren Rahmen und letztlich auch Kultur schafft. Die Gestaltung eines auf Vertrauen basierten Arbeitsumfeldes zahlt positiv auf Flexibilität und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter, und somit auch auf den unternehmerischen Erfolg ein - gerade in dynamischen Zeiten ein wertvolles Asset.

Was Menschen wirklich wollen

Viele Studien befassen sich mit den Anforderungen von Mitarbeitern heute und morgen. Trends wie NewWork, Mobilisierung oder auch Individualisierung prägen unseren Zeitgeist. Unternehmen, die hierfür den Rahmen bieten, positionieren sich für die Zukunft. Wenn sich Menschen am Arbeitsplatz verbunden bzw. verankert fühlen und das Heimatgefühl dominiert, ist die Bereitschaft zur aktiven Gestaltung der Zukunft zwangsläufig vorhanden. Dann wird nicht nach dem Einsatz gefragt, sondern nach dem Ergebnis gestrebt. Zuhause den Garten gestalten – in der Arbeit das Unternehmen gestalten, gibt es da wirklich einen so großen Unterschied? Die zentrale Frage ist doch lediglich, welche Werkzeuge und Freiheiten sind geboten und ist der Nutzen überhaupt bekannt. Wir alle suchen bzw. streben nach Sinn und möchten verstehen, wozu sich die Anstrengung lohnt. Wer an seiner eigenen Heimat arbeitet, hat dies bereits erkannt und akzeptiert. 

Der Kapitän und die Matrosen

Ich bin doch nur ein kleiner Matrose und erledige meine Aufgabe, was kann ich schon bewirken. Glaubenssätze und Haltungen sind nicht zu unterschätzen. Glauben wir an den Spirit der Heimat? Mit welchem Menschbild agieren wir im Unternehmen? Wo spielen wir im Team, wo sind wir nur eine Mannschaft? Alle sind aufgerufen, sich um die wertvollsten Ressourcen des Unternehmens – den Menschen aktiv zu kümmern. Nicht nur das Topmanagement, auch alle Führungskräfte sowie Projektleiter, Ausbildungsverantwortliche uvm. tragen einen gewichtigen Teil für den Heimathafen bei und haben hierfür tagtäglich die Verantwortung. Jeder Mitarbeiter, der morgens gerne zur Arbeit – oder sagen wir in seinen Heimathafen - kommt, wird dieses positive Gefühl schließlich auch im Kontakt mit dem Kunden und den Kollegen vermitteln.

Fazit

Wenn Arbeitgeber in das Gefühl des Heimathafens investieren, zahlen die Mitarbeiter in der Währung Zufriedenheit, Engagement, Flexibilität, Bindung und Identifikation zurück. Um die Kraft des Unternehmens voll zu entfalten lohnt es sich am Arbeitsplatz ein Gefühl von Heimat zu schaffen. Die Mitarbeiter können als mitGestalter, mitDenker und MitMacher aktiv beteiligt werden und nehmen dabei die Rolle des Heimatbeauftragt ein. Natürlich gilt es auch die relevanten Trends der Zukunft zu berücksichtigen, zahlen diese doch zusätzlich auf das Heimatgefühl mit ein. Machen Sie Ihr Unternehmen zum Heimathafen, in den alle Beteiligten tagtäglich gerne und aus voller Überzeugung einlaufen – es lohnt mehrfach!


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Robert Müller

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