Kann Tischtennis Kultur ? Kommt drauf an, wie das Spiel gespielt wird.

Tischtennis-Spielen kann durchaus herausfordernd und vielfältig sein.

Alle, die bereits Erfahrung mit Tischtennis-Spielen gemacht haben, wissen, dass dieser Sport je nach Ambition sehr schnell sein kann, dadurch schnelles Agieren und Reagieren erfordert und in kürzester Zeit Entscheidungen abverlangt. Wenn dann noch die Technik des Ball-Drehens beherrscht wird, kann man seinen Gegner damit überraschen, dass der Ball eine nicht erwartete Flugrichtung nimmt. Wenn dann noch der Siegeswille und die Ausdauer dazu kommen widerspiegelt das Tischtennis-Spielen in einem gewissen Sinne Verhaltensweisen, die durchaus auch zu einer erfolgreichen Unternehmenskultur gehören könnten.

Jetzt Tischtennis-Set kaufen und Kultur machen.

Ein Raum mit einem Tischtennis-Tisch ist heute schon fast zu einem Sinnbild geworden für Unternehmen, die die Wichtigkeit von Unternehmenskultur für Kunden- und Mitarbeiterbindung und damit für den nachhaltigen Unternehmenserfolg erkannt haben. Was also spricht dagegen, jetzt zu kaufen und schnell einen dafür geeigneten Raum zu organisieren. Je nach Kultur des jeweiligen Unternehmens wird dann der Aufenthalt in diesem Raum mit einer Zeituhr oder einer App erfasst, oder es werden klare und kontrollierbare Regeln für die Benutzung aufgestellt oder das Management entscheidet im Sinne eines Bonus- Malus-Systems, wer wie lange spielen darf. Ist Unternehmenskultur wirklich so einfach ?

Oder ist Unternehmenskultur mehr als ein Spiel ?

Es ist eine unumstrittene Tatsache, dass eine differenzierte und tief in den Systemen verankerte Unternehmenskultur massgeblich dafür verantwortlich ist, dass ein Unternehmen prosperiert und erfolgreich ist, wird oder wieder wird. Ebenso unumstritten ist die Tatsache, dass die Entwicklung und Verankerung einer nachhaltigen Kultur zwar spielerisch angepackt werden kann, aber weit mehr ist als einfach ein Spiel. Und es gibt gerade in der heutigen Zeit der einschneidenden Veränderungen,  Verunsicherungen und Herausforderungen viele Gründe dafür, dass sich ein Unternehmen  intensiv mit seinen Werten und Kulturinhalten als erfolgswirksames Alleinstellungsmerkmal beschäftigt. 

Kultur wirkt immer nach innen und nach aussen.

Die unternehmerische Welt hat sich – zum Glück – verändert. Öffentlichkeit, Kunden und Mitarbeiter stellen heute differenzierte Fragen zu einem Unternehmen und entscheiden dann mit ihrem Weltbild darüber, ob sie das Unternehmen OK finden, ob sie bei diesem Unternehmen kaufen würden und ob sie sich vorstellen können, in diesem Unternehmen nicht nur zu arbeiten, sondern sogar ihre Karriere verfolgen. Die Wechselwirkung von innen und aussen verlangt nach differenzierter und systemisch basierter Betrachtung der Unternehmenskultur und nach einem abgestimmten und konkreten Entwicklungs- und Umsetzungsplan. 

Kultur analysieren, entwickeln und verankern.

Unternehmenskulturen sind durch verschiedene Faktoren geprägt – so hat ein über mehrere Generationen gewachsenes Familienunternehmen möglicherweise andere Kulturwerte als ein Start-up-Unternehmen oder ein global agierender Konzern. Beim Aufsetzen eines Kulturentwicklungs-Programms gilt es wie bei einem tiefgreifenden Transformations-Prozess genau hinzuschauen, was hat sich bewährt und muss verstärkt werden, braucht es eine radikale Änderung oder muss z.B. einfach sichergestellt werden, dass die bestehenden Kulturwerte erfolgswirksamer werden können. Richtig und spielerisch angepackt, wird dann der Kulturprozess zu einem wichtigen Bestandteil des Unternehmenserfolgs.

Fazit

Der Kauf und die Installation eines Tischtennis-Tisch kann durchaus ein kleines Element und äusserer Ausdruck eines neuen Kulturverständnisses sein. Werte und Unternehmenskultur jedoch müssen sich in allen relevanten Systemen, Strukturen, Prozessen und Verhaltens- und Handlungsweisen abbilden, damit die gewünschte Wirkung erzielt werden kann. Werte und Unternehmens-Kultur neu zu definieren oder bestehende Grundlagen weiter zu entwickeln ist also immer ein anspruchsvoller Transformations-Prozess.  


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Robert Müller

rm@compagon.com